Panorama, © Stadt Waidhofen a/d Ybbs

Die Geschichte und Bedeutung des Naturparks

Der Buchenberg ist DER Naherholungsberg für die Waidhofnerinnen und Waidhofner. Sie kennen, schätzen und lieben den sanften, nur 790 Meter hohen Buchenberg für seine herrlichen Wanderwege und Steige, ob in der kalten Jahreszeit, tief verschneit, oder Kühle spendend im Sommer.

Naturpark Ybbstal - Wurzeln am Buchenberg

Die Naturparkregion Ybbstal baut aktuell auf dem Naturpark Buchenberg auf. Dieser wurde 1987 zum Naturpark ernannt (§ 2 Abs. 16 der Verordnung der NÖ Landesregierung über die Naturparks, LGBl. 5500/50-0) und befindet sich in Waidhofen an der Ybbs.

Historische Nutzung des Buchenbergs

Die frühesten Nennungen, die den Buchenberg als Eigentum der Stadt zeigen, gehen bis ins 16. Jahrhundert zurück. Im Banntaiding (historische Rechtsquelle) von 1543 wurden die Aufgaben der Forstleute aufgezeichnet und das Memorabilienbuch, eine Edition des Stadtbuches aus dem 16. Jahrhundert, dokumentiert für 1547 die Verbote der unbefugten Holzschlägerung und der Nutzung als Viehweide. Daraus entstandene Schäden durch Tierverbiss waren immer wieder Anlass zu Verordnungen und Strafzahlungen.

Neben der Holzkohleerzeugung hatte der Buchenberg auch Bedeutung als Holzlieferant für Brunnenröhren, Brückenbauten und Wehranlagen. Seit 1569 war der Buchenberg Bestandteil des landesfürstlichen Widmungsbezirkes, der die Waldnutzung für die Eisenverarbeitung regulierte.

Eine weitere Nutzung betraf den Eibenbestand am Buchenberg. Um Stahlwaren in das mittelalterliche England liefern zu dürfen, mussten die Eisenhändler Eibenstöcke für die Fertigung der berühmten Langbögen mittransportieren. Später wurde das Holz zur Präsentation von Jagdtrophäen verwendet.

Vom Erholungswald zum Naturpark

Im Jahr 1980 wurde der Buchenberg zum Erholungswald ernannt. Seit damals verrät die Natur ihre Geheimnisse entlang eines besonderen Waldlehrpfads.

1987 wurde der Buchenberg offiziell als Naturpark verordnet. Er wurde damit besonders für Familien attraktiv und der Wald entwickelte sich zum wissensvermittelnden Ausflugsziel mitten in der Natur.

Im Naturpark Buchenberg gab es bereits 1998 einen multisensorischen Erlebnispfad, waldpädagogische Führungen und Begehungen mit Forstleuten und Pädagog:innen. Der Wald als zentrales Thema wurde später um die Themen Heimkehrer, Wildtiere und Eulen (z. B. freibegehbare Eulen-Großanlagen mit rund 10 verschiedenen Arten) erweitert.

Verschiedene Waldgärten bieten Raritäten aus der Pilz- und Pflanzenwelt, die auf unterschiedlichen Routen „erwandert“ werden können.

Heute finden Besucher:innen einen Tierpark, Bogenparcours, mehrere Spielplätze und Baumhäuser zum Übernachten am Buchenberg.

Der Naturpark wächst – Vom Buchenberg zur Region Ybbstal

Bis ins Jahr 2018 hatte vor allem Waidhofen an der Ybbs Interesse am Naturpark Buchenberg. Dies änderte sich mit der Erstellung des ersten Naturparkkonzeptes, das gemeinsam mit der Gemeinde Opponitz, in der sich das Naturdenkmal Ofenloch befindet, erarbeitet wurde. Beide Gemeindegebiete (Waidhofen/Ybbs und Opponitz) verstanden sich ab dann als Naturparkgemeinden, die gemeinsam an der Weiterentwicklung der Region arbeiteten. Die vier Naturparksäulen rückten ins Zentrum aller weiteren Schritte. Ebenso die Ybbs als verbindendes Element. Der Steinkrebs wird als Leitart des Naturparks ins Logo aufgenommen.

In den darauffolgenden Jahren fanden Gespräche mit weiteren Gemeinden der Region statt, in deren Gemeindegebieten die Ybbs fließt. So konnte 2023 der Prozess zur Erarbeitung des neuen Naturparkkonzeptes gemeinsam gestartete werden, an dem (fast) alle Gemeinden, die Anteil an der Ybbs haben (von Ybbsitz im Süden bis Amstetten im Norden) beteiligt sind und als Naturparkgemeinden gewonnen werden konnten.

Der Fokus liegt nun auf der Ybbs, der Naturpark selbst soll auf weitere Flächen entlang der Ybbs ausgeweitet werden. In einem partizipativen Prozessen sin die Gemeinden Allhartsberg, Amstetten, Biberbach, Opponitz, Sonntagberg, Waidhofen an der Ybbs, Winklarn und Ybbsitz im Erarbeitungsteam für das neue Naturparkkonzept vertreten.